Senkkasten

Caisson Senkkasten Sachverständiger und Gutachter für Immobilien Bernd A. BinderSenkkasten

Ein Senkkasten oder Caisson dient als ein Hilfsmittel bei Bauarbeiten, die unter Wasser oder in Bodenschichten mit hohem Grundwasseranteil durchgeführt werden müssen. Eine andere gängige Bezeichnung für einen Senkkasten oder Caisson ist auch „Senkglocke“.

Bei einem Caisson oder Senkkasten handelt es sich um eine zylindrische oder rechteckige, kastenförmige Konstruktion, die auf dem Trockenen angefertigt wird. Nachdem der Senkkasten an den Einsatzort verbracht worden ist, wird er dort auf die nötige Arbeitstiefe abgesenkt. Die Unterseite des Senkkastens bzw. Caissons ist offen.

Mittels Druckluft wird im Inneren des Senkkastens bzw. Caissons für einen Überdruck gesorgt. So wird ein Wassereinbruch in den Senkkasten verhindert. In dem Senkkasten kann auf diese Weise im Trockenen gearbeitet werden. Er wird bei Fundamentgründungen oder Bodenaushüben eingesetzt. Ein ausgehobener Hohlraum kann beispielsweise mit Beton ausgegossen werden.

Damit bietet sich die Möglichkeit z. B. Brückenpfeiler zu errichten. Beispielhaft sind die Londoner Tower Bridge und die Bay Bridge in San Franzisco. Im Tunnelbau werden gleich mehrere Senkkästen nebeneinander abgesenkt. Diese werden an den Seiten wasserdicht miteinander verbunden. Die Zwischenwände können dann entfernt werden. Auf diese Art wurden der alte und der neue Elbtunnel in Hamburg errichtet.

Bereits 1880  stellte die Errichtung des Leuchtturms „Roter Sand“, als erstes Offshore-Gebäude der Welt, eine Pioniertat dar. Dieser Turm ruht auf einem Senkkasten, der 22 Meter unter dem Niedrigwasserspiegel eingesetzt wurde und später mit Beton ausgegossen die Basis des Turms bildete.

Die Senkkastenmethode wird auch an Land verwendet. Nämlich dann, wenn in sonst nicht tragenden oder wasserführenden Bodenschichten bei größerer Tiefe gearbeitet werden muss. Eine Tiefe von 40 Metern ist die maximal erreichbare Arbeitstiefe. Diese Methode birgt allerdings Risiken für die Arbeiter. Nach Unterwasserarbeiten kommt es beim Verlassen des Senkkastens zu einem rapiden Druckwechsel, der die so genannte Tauchkrankheit auslösen kann. Bilden sich im Blut Gasbläschen, so kann es zu Lähmungserscheinungen kommen, die sogar tödlich ausgehen können. Ein Aufenthalt in einer Dekompressionskammer kann durch einen allmählichen Druckausgleich ausgleichend wirken.